Zschocher History
Zschocher History I – von gestern für morgen lernen
Der erste Teil unseres Projekts ‘Zschocher History–von gestern für morgen lernen’ fand vom 16.09. Bis zum 02.10.2021 statt. Im Projekt haben wir die Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus im Viertel auf unterschiedlichen Ebenen erforscht. Die Ergebnisse des Projekts wurden in einer Wandzeitung festgehalten.
In der Interaktiven Geschichtswerkstatt wurden kleine Arbeitskreise von mindestens fünf Personen gebildet, die über einen Zeitraum von gut 2 Monaten forschten, recherchierten und Material zusammentrugen. Die Themengebiete, zu denen gearbeitet wurde, waren Arbeiter:innenbewegung in Zschocher, jüdisches Leben im Stadtteil, Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus in Klein-und Großzschocher.
Hilfe gab es unter anderem vom Stadtgeschichtlichem Museum Leipzig, der Gedenkstätte für Zwangsarbeit, dem Erich-Zeigner Haus e.V. und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes –Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN/BdA).
Dazu gab es während des laufenden Projekts inhaltlich passende Vorträge und Lesungen. Sascha Lang referierte über die Leipziger Meuten und Adrian Weiß zur Arbeiter:innenbewegung im Leipziger Westen. Tom Pürschel gab einen Einblick in die Methoden historischer Recherche und in die Ergebnisse seiner Forschung zu jüdischem Leben in Kleinzschocher und Umgebung zwischen 1900 und 1945. Außerdem las Cornelia Lotter aus ihre Buch Schwarzer Mohn.
Mara und Line von dem Kollektiv Queering Balfolkunterstützten uns mit ihrem Tanzworkshop. Bei diesem haben sich die Teilnehmer:innen aus tänzerischer Perspektive mit dem Thema Nationalsozialismus und der Bedeutung für das eigene Leben auseinandergesetzt. Das Ziel des Tanzworkshops war es, Erfahrungen und Assoziationen zu erforschen und in Bewegungen und Bildern umzusetzen.
In den Kreativworkshops, die sich aus einem Schreib-und einem Siebdruckworkshop zusammensetzten konnten sich die Teilnehmer:innen mit der eigenen Identität und Geschichte auseinandersetzen. Beim Workshop zu kreativem Schreiben wurden unter der Leitung von Lina Morawetz (Gedenk-)Orte im Viertel aufgesucht. Die Teilnehmer:innen konnten lernen ihre Wahrnehmung zu schärfen und im kreativen Prozess ihre Eindrücke, Gedanken und Gefühle nieder zu schreiben. Ausgehend von den Ergebnissen der Schreibwerkstatt, entwickeln die Teilnehmer:innen an einem der beiden Tage zusammen mit den Kursleiter:innen Claudia Doms und Paul Bowler eine visuelle Umsetzung ihrer Texte. Dabei konnten sie die Technik des Siebdruckens sowie die Fähigkeit Inhalt, Schriftbild und Drucktechnik in Einklang zu bringen, erlernen.
Die Jugendredaktion, also eine Schreibwerkstatt für 6-bis 15-jährige, begleitete das Projekt ebenfalls. Es wurde sich damit beschäftigt, wie sichVorfahren, also Großeltern, Verwandte, oder Menschen in Altersheimen an den Faschismus in Europa in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts erinnern. Die Teilnehmer:innen konnten lernen, wie man Interviews führt und wie man Fragen und Vorstellungen in Bildern und Worten sammelt und aufschreibt. Außerdem wurde ein Ausflug in eine Gedenkstätte unternommen.
Den erfolgreichen Projektabschluss konnten wir alle gemeinsam beim Zschocher Calling IV feiern. Bei unserem jährlichen Stadtteilfest am 02.10.2021 wurden die Ergebnisse des Projekts präsentiert.
Danke nochmal an alle, die bei diesem Projekt mitgewirkt haben!